ERSTES WIENER LESETHEATER

präsentiert 

 

Alexandre Dumas 

DIE DREI MUSKETIERE

 

mit: Manuel Dragan (Leitung) - Renate Gippelhauser - Manuel Girisch - Claudius Kölz - Erwin Leder - Judith Neichl - Thomas Neumeister-Macek - Renate Woltron

 

Montag, 8. Mai 2023, 19:30

 

 

CAFÉ RATHAUS 

Landesgerichtsstraße 5 

1080 Wien

 

 

Veranstaltungen des ERSTEN WIENER LESETHEATERS finden prinzipiell bei freiem Eintritt statt. Spenden nimmt das ERSTE WIENER LESETHEATER zu seiner Erhaltung gerne entgegen. 

 

 

 

 

 

 

SICH SELBST EIN LICHT SEIN - ein Prozess
Reise in die persönliche Freiheit, Eigenverantwortlichkeit und Friedfertigkeit.

1
Die Frage um den Frieden auf der Welt geht oft einher mit der Frage, „was muss ich tun, wie muss ich mich ändern, um ein friedfertiger Mensch zu werden.“ Aber Friede und all die Lebenseinstellung, welche damit zusammenhängt, lässt sich nicht bestellen wie Gemüsesuppe im Restaurant. Friedfertig zu sein hängt mit einem Erkenntnisprozess zusammen. Als junger Mann war ich ein idealistischer Pazifist, ich war abhängig von Idealen, Lehrern, Erlösern, anderen Menschen und Umständen. Und all das hat mich praktisch nicht sehr viel weitergebracht. Was ich aber praktisch und aufrichtig berichten kann, kommt aus mir selbst, aus Beobachtungen und Erkenntnissen über das, was wirklich ist. Und mit dieser Wirklichkeit respektvoll umgehen zu lernen ist zwar nicht bequem, führt aber zu Geduld und Disziplin im Umgang miteinander.

Menschen sind seit tausenden von Jahren dieselben geblieben – im höchsten Maße ängstlich, aggressiv, eifersüchtig, neidisch, gierig - mit gelegentlichen Ausbrüchen von Freude und Zuneigung. Wir sind eine seltsame Mischung aus Hass, Furcht und Freundlichkeit, gewalttätig und auch friedfertig. Der äußere Fortschritt hat uns vom Ochsenkarren zur Mondlandung geführt; aber innerlich hat sich das Individuum überhaupt nicht geändert, und dieses Individuum hat die Struktur der Gesellschaft unserer ganzen Welt geschaffen. Das äußere soziale Gefüge ist das Ergebnis der inneren (psychologischen) Strukturen unserer Beziehungen, und das Individuum ist das Ergebnis der gesamten Erfahrungen, des gesamten menschlichen Wissens und Verhaltens: Lagerhäuser der gesamten Vergangenheit sind wir. Die gesamte Geschichte der Menschen ist in uns niedergeschrieben: was liegt ihr zugrunde?

2
Äußere Veränderungen veranlasst durch Kriege, Revolutionen, Reformationen, Gesetze und Ideologien haben es nicht vermocht, die Natur des Menschen und die Gesellschaft Grund legend zu verwandeln. Als menschliche Wesen, die wir in dieser monströsen Welt leben, müssen wir uns fragen, ob eine Gesellschaft, die auf Wettbewerb, Gier und Angst gegründet ist, zu einem friedfertigen Ende kommen kann – nicht in einer begrifflichen Vorstellung oder Idee, nicht als irgendeine Hoffnung, sondern wirklich - sodass unser Geist unbelastet neu und frisch ist und eine gänzlich andere Welt hervorbringen kann. Wie soll das geschehen, wenn jedes einzelne menschliche Individuum, welcher Kultur es auch immer angehören mag, sich nicht voll und ganz für den Gesamtzustand seiner Welt verantwortlich fühlt?

Was kann ein Mensch tun, um einfach (und) friedfertig zu leben? Das Suchen einer fixen normativen Realität, die uns als Perspektive von Sicherheit, Frieden und Liebe von Anderen versprochen wurde, hat eine Menge Unordnung in mir hervorgebracht. Die Welt akzeptiert genormte Lebenshaltungen als Bestandteil traditioneller Wege und folgt diesen. Mechanisch folgen wir dem, der uns ein wohltuendes reales oder spirituelles Leben zusichert. Es ist höchst seltsam, dass wir, obgleich wir uns der politischen Tyrannei und Diktatur widersetzen, innerlich die Autorität Anderer hinnehmen, die unseren Geist und unser Leben verwirrt. Vorauseilend gehorsam folgen wir Optionen für ein paradiesisches Leben nach dem Tode. Aber die Frage, ob es Gott gibt, eine höhere Ordnung oder welche Art von Realität für mich entscheidend ist, kann niemals durch Bücher, Theologen, Philosophen oder Erlöser beantwortet werden. Niemand und nichts kann mir diese Frage beantworten als ich selbst; und darum muss ich mich kennen.

3
Es gehört Mut dazu, sich in den Spiegel zu schauen, sehen zu wollen, wie man ist – nicht, wie man sein sollte – und Geduld und Disziplin, das Entdeckte erst einmal wirken zu lassen und nicht gleich zu bewerten, zu verurteilen, zu beschönigen, aufzubauschen oder wegzulassen. Zu beobachten, was sich wirklich in mir und in der Außenwelt abspielt – in dieser Wettbewerbskultur, in der ich lebe: ich betrachte die Leistungen, auf die ich stolz bin, und den ganzen Bereich, den ich Liebe nenne. Das ist abgesehen von wenigen Sternstunden alles, was ich kenne.
Und weil ich unfähig bin, dieses Dasein, diesen Kampf zu begreifen, fürchte ich mich davor und spüre verborgenste Möglichkeiten auf, um zu flüchten. Damit bin ich zwar sicher nicht alleine, doch eigentlich ist es paradox, warum Menschen so sehr an einem Leben hängen, das ihnen nur relativ wenige Momente der Befreiung von Ängsten und Widerwärtigkeiten gewährt, an denen sie selbst beteiligt sind und scheinbar nichts dagegen unternehmen können.
Sie fürchten sich vor dem Bekannten und fürchten sich vor dem Unbekannten, vor dem, was hinter dem Morgen liegt und vor dem Tod. Das ist das tägliche Leben.
Und darum ist jede Philosophie, und sei sie noch so durchdacht, sind theologische Begriffe jeder Art, und seien sie noch so überzeugend, eine Flucht vor der eigenen Wirklichkeit, vor dem, was ist.

4
Zur Wahrheit führt kein Weg, gerade darin liegt ihre Schönheit. Wahrheit ist etwas Lebendiges. Eine tote Sache hat einen Weg, der zu ihr führt, weil alles Tote statisch ist. Wenn ich aber erkenne, dass Wahrheit etwas Lebendiges ist, beweglich, das keine bleibende Stätte hat und in keiner Kirche oder Moschee zu finden ist, wohin mich keine Religion, kein Lehrer, kein Philosoph führen kann – dann erkenne ich, dass dieses Lebendige da ist, wo ich selbst bin. Und das ist, was ich in Wirklichkeit bin: mein Stolz, meine Angst, mein Ärger, meine Ruppigkeit, meine Verzweiflung, die Verbitterung und das Leid, darin ich lebe, und ein bisschen Zärtlichkeit und Mitgefühl, das trotz allem immer wieder durchfunkelt. Im Verstehen all dieser Dinge liegt Wahrheit.

Da gibt es keinen Lehrer, keinen Führer – keinerlei Autorität. Es gibt nur mich und meine Beziehung zu Anderen und zur Welt - nichts sonst. Ich sehe also ein, dass ich von niemandem abhängig bin und mich in keine Abhängigkeit begeben darf. Ich erkenne das und mag in tiefe Verzweiflung geraten, aus der Zynismus und Bitterkeit erwachsen. Oft gedeihe ich dadurch, dass ich andere tadle, was eine Form von Selbstmitleid ist. Doch wenn ich der Tatsache ins Auge sehe, dass ich – und niemand sonst – für die Welt und für mich verantwortlich bin, dann verschwindet das Selbstmitleid. Ich habe diese verkommene, anmaßende, unruhige, furchtsame, gierige, neidische Gesellschaft mit aufgebaut, in der sich mein tägliches Leben abspielt.

5
Ich sehe jetzt, was in der Welt vor sich geht, und beginne zu verstehen, dass es keinen äußeren und inneren, sondern nur einen einheitlichen Prozess gibt, eine alles umfassende lebendige Bewegung, wobei die innere Bewegung sich im Äußeren darstellt, und die äußere wiederum auf das Innere zurückwirkt. Und wenn ich nun das gesamte Bild vor Augen habe, wirklich sehe – nicht nur sage, dass ich es sehe – kann ich mich dann mühelos und spontan ... verwandeln? Wenn ich so einfältig wäre, mir von irgendwoher irgendein System zu geben, welches mir helfen soll mich zu verwandeln, würde ich nur kopieren und nachahmen. Und ich erkenne, dass selbst die Frage „Wie kann ich mich verwandeln?“ eine neue Autorität schafft - und bin augenblicklich mit jeder Autorität für immer fertig.

Da ich jede Autorität ablehne, bedeutet das, dass ich mich nicht länger fürchte. Ich werfe eine Last ab – und habe mehr Schwung, mehr Leistungsfähigkeit und Vitalität. Das fühle ich. Und da ich von niemandem und nirgends Hilfe erwarte, bin ich frei, um zu entdecken. Wo Freiheit ist, ist Energie und Friede. Wo Freiheit ist, kann nichts mehr falsch getan werden. Freiheit ist etwas ganz anderes als Revolte: in der Freiheit gibt es keine rechte oder unrechte Tat. Ich bin frei und friedfertig. Und von diesem Zentrum aus handle ich - frei von Angst, achtsam, aufmerksam und mitfühlend – friedfertig. Ein Mensch ohne Angst ist großer Liebe, großen Mitgefühls und großer Hingabe fähig. Er tut, was er will, ist frei, friedfertig und sich selbst wie auch für sein Umfeld ein funkelndes und willkommenes Licht.

 

 

 

 

    

 

Pro sit, nicht contra sit uns allen weltweit das Jahr 2023 ❣️🍀

 

 

ECHOES von Pink Floyd (1971) fällt mir nach den letzten beiden Tagen ein… hier eine Live-Version aus 1996 oder so? However, das Original bleibt ohnehin das Beste, wie immer.

Hört und schaut es Euch bei der Gelegenheit an:
https://youtu.be/MUWuPHA-kuA 

 

Overhead the albatross
Hangs motionless upon the air
And deep beneath the rolling waves
In labyrinths of coral caves
The echo of a distant time
Comes willowing across the sand
And everything is green and submarine

And no one showed us to the land
And no one knows the where's or why's
But something stirs and something tries
And starts to climb toward the light

Strangers passing in the street
By chance, two separate glances meet
And I am you and what I see is me
And do I take you by the hand
And lead you through the land
And help me understand the best I can?

And no one calls us to move on
And no one forces down our eyes
No one speaks and no one tries
No one flies around the sun

Cloudless everyday
You fall upon my waking eyes
Inviting and inciting me to rise
And through the window in the wall
Come streaming in on sunlight wings
A million bright ambassadors of morning

And no one sings me lullabies
And no one makes me close my eyes
So I throw the windows wide
And call to you across the sky

 

Das Lied damals war für mich eine Art Anfrage beflügelnd den gesamten menschlichen Globus in Angelegenheiten allumfassender Liebe, Frieden, Achtsamkeit, Respekt usw. As soever, ist der Inhalt gut ein halbes Jahrhundert später angekommen? Ich behaupte, nein, immer noch nicht.

Dagegen sehr zum Glück eine gewisse „Emanzipation der Frau“, welche damals erst so richtig begann: heute, ein halbes Jahrhundert später, haben Frauen (nicht ohne Hilfe entsprechender Männer) immerhin etwas erreicht, was bis dahin einige Jahrtausende davor undenkbar gewesen war.

Das Ursprungsjahr 1971 war auch hierzulande und vielerorts anderswo eine in vielfacher Weise wunderbar kreative Zeit - außer natürlich in Vietnam usw., wogegen wir damals mannigfach demonstriert hatten - übrigens, wer demonstriert hier heutzutage gegen den Russland/Ukraine-Krieg? Gegen alle mögliche Sch… wird demonstriert, aber ausgerechnet gegen DEN Krieg nicht? Finde ich auffällig.

Hier gab es damals jedenfalls eine Zeit der Degression und Öffnung,
heute erlebe ich sie hier als eine der Aggression und Verschließung - nicht irgendwo nördlich oder südlich usw. von uns hier, nein, hier in Wien, (auch) hier empfinde ich das so.

1971 hatten wir auch Silvesterfeuerwerke, phantastische, die mich dazu animiert hatten, selbst welche im kleinen Rahmen zu komponieren. Am Kronberg/Attersee und in Bad Ischl durfte ich ein paar von ihnen präsentieren, in den 1990-er Jahren.

Heuer empfand ich mich in Wien beinahe wie in einem Krieg. Bereits von nachmittags an am 31.12. waren vor allem unglaublich laute Böller nicht nur zu hören sondern auch zu fühlen. Bis Mitternacht verdichtete sich dieses Unwohlbewusstsein wo immer ich mich aufhielt. Zu Silvester hatte ich mich noch nie so unwohl gefühlt wie heuer. Und ich wundere mich darüber, haben wir denn nicht in all unserer Nähe ohnehin Irrsinn und Krieg? Und jetzt muss mich diese schamlos aggressive Böllerei ausgerechnet zum Jahreswechsel, da jeder sich Glück wünscht und Frieden, auf solch primitive Weise allüberall hier herum ereilen?

Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich kein Kostverächter bin. Spaß und Jux und Gaudé zur richtigen Zeit am richtigen Ort gerne. Das wunderbare „Chinesische Feuerwerk“ gut inszeniert erleuchtet auch meine Seele. Aber dieser Irrsinn, den ich vor drei Tagen in meinem Umfeld erleben musste, und wes mannigfach unglückliche physische, psychische und wirtschaftliche Folgen ich hier gar nicht anfangen möchte aufzuzeigen, hat weder etwas mit Glück, Spaß noch Gesundheit zu tun. Und ich wünsche eine Wiederholung desselben bitte nicht mehr.

Die ECHOES aus 1971 nehme ich heute mit 71 wahr als liebe- und friedvolle Mahner und Erinnerung an eine offenherzige und aufbauende Zeit voller Perspektiven in meinem und im Leben Vieler von uns.

Und in diesem Sinne wünsch‘ ich uns allen, ob wir einander persönlich bekannt oder nicht, befreundet sind oder nicht, einer Meinung sind oder nicht, nicht nur Kraft zu einer positiven Hoffnung:

Sehr wünsche ich uns allen Einsicht und Mut und Kraft zur herzlichen Integrität mit uns selbst.
Sehr wünsche ich mir weniger Stiefellecker, Steigbügelhalter und lahme Duckmäuser in leitenden Positionen, denkend es würde schon irgendwie so weitergehen.
Sehr wünschte ich mir heuer Menschen wie Du und ich, die in der Sozialpartnerschaft zu Resultaten kämen, die uns echt weiterbringen.
Sehr wünschte ich mir ein absolut mehrheitliches Erwachen der Bevölkerung in unserem Land über ein gesundes Bewusstsein bezüglich Eigenverantwortung, Friedfertigkeit und liebevollem Respekt. 

 

Dann erübrigen sich nämlich alle anderen Neujahrswünsche 🍀

 

(By the way, jeder Erfolg ist nur ein Resultat eigenverantwortlicher Investition - You‘ll reap what you sow 😉 )

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... wir freuen uns auf eine richtig gemütliche Weihnachtsfeier!

 

 

 

 

 

 

 

ERWIN LEDER 

 

präsentiert

 

 

 

 

Freitag, 2. Dezember 2022, 20:00 

 

PIZZERIA BILLINI

1090 Wien, Porzellangasse 62

+43 1 315 43 64 

 

Eintritt frei

 


E. W. Heine versteht es meisterlich, Geschichten gegen den Strich zu kämmen. Aus historischen Ereignissen, die bis ins Detail mit den geschichtlichen Fakten übereinstimmen, zieht er eigene originelle Schlussfolgerungen und fasst sie in Erzählungen, welche überraschen und verblüffen. Mit kreativ-ironischen Blicken auf die Historie zeigt er, auf welch tönernen Füßen unsere Beweisgläubigkeit steht. Dass Caesar unsere Hochachtung genauso wenig verdient wie Hitler bespricht Heine ebenso wie Ungereimtheiten um die unbefleckte Empfängnis oder oder andere sonderbare historische Details: lassen Sie sich überraschen! 

In einer Zeit, da uns pseudo-wissenschaftliche Notate zuhauf verabreicht werden, fallen E. W. Heines Geschichten völlig aus dem Rahmen. Denn bei der Lektüre darf - je nach Mentalität des Publikums - geschmunzelt oder sogar herzhaft gelacht werden.

 

„Diese Geschichten sind so wahr
und so unwahr wie alles,
was in unseren Geschichtsbüchern steht.“
E. W. Heine

 

 

 

 

 

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Repertoire deutsch - english für Film und Bühne etc.