Henrik Ibsen

GESPENSTER

Drama in drei Akten


Helene Alving, Witwe des Hauptmanns und Kammerherrn Alving - CHRISTA KERN
Osvald Alving, ihr Sohn, Künstler - RAFAEL WITAK
Manders, Pastor und Berater von Frau Alving - MANUEL GIRISCH
Engstrand, Tischler und Regines Stiefvater - ERWIN LEDER
Regine Engstrand, Bedienstete im Hause Alving und Osvalds Halbschwester - RENATE WOLTRON
Zwischentexte - RENATE GIPPELHAUSER

 

Leseaufführung des ERSTEN WOENER LESETHEATERS in einer Bearbeitung von Christa Kern 

 

Mittwoch, 7. SEPTEMBER 2022, 19:00 Uhr

WEINHAUS SITTL
Lerchenfelder Gürtel 51, 1160 Wien
Linie 2 oder U6 Josefstädter Straße

 


Henrik Ibsens Stück GESPENSTER heisst im Original GENGANGERE, „Wiedergänger“. Gemeint sind Ansichten, Wertanschauungen, Denk- und Verhaltensmuster aus einer überwunden geglaubten Vergangenheit, die aber in der Gegenwart weiter wirken. Jene Gespenster widersetzen sich einer Erneuerung, indem sie verhindern, dass Menschen altem Schmerz entkommen und voller Hoffnung und Tatkraft neuen Perspektiven entgegengehen können. So ergeht es in Ibsens Familiendrama der unglücklichen Helene Alving, die sich verzweifelt nach einem Neuanfang sehnt und doch ohnmächtig mit ansehen muss, wie die schrecklichen Konsequenzen vergangenen Tuns und Lassens auch Jahre später noch weiter wirken.

Ursprünglich war GESPENSTER eines der skandalträchtigsten Stücke des 19. Jahrhunderts. Ibsen stellte darin eine bigotte Gesellschaft dar, deren Handlungen mit ihrer Moral in geflissentlich verdecktem Widerspruch standen. Was der Autor unter dem Teppich hervorkehrte, wollten seine Zeitgenossen nicht wahrhaben: Ehebruch, Alkoholismus, Geschlechtskrankheiten und Inzest. Diese damals skandalträchtigen Ingredienzen mögen heute an gesellschaftlicher Provokationskraft verloren haben. Doch das Motiv, dass Ideologien, Wertvorstellungen, Denk- und Verhaltensmuster aus der Vergangenheit, wie Erwin Ringel so trefflich zu sagen pflegte, "am Menschen von Kindheit an ein Leben lang von Kopf bis Fuß hinunter rinnen und bis in seine Zukunft an ihm kleben bleiben", ist jener Nährboden des Stücks, der das Bewusstsein dafür fördert, dass auch heute jede_r von uns einiges an sich zu kauen hat.

 


FREIER EINTRITT BEI ALLEN LESEAUFFÜHRUNGEN
ist ein Grundprinzip des ERSTEN WIENER LESETHEATERS.
Wir freuen uns über Ihre / Deine SPENDE.

 

Kleine Wichtigmacherei:
„Ein Auge haben wir schon
auf die Inflation,
alles ist viel zu teuer.
Doch es war bei uns
noch nie der Eintritt freier.“
https://www.hwkaefer.jimdo.com - der mit dem täglichen Kyoka

 


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Fotos: HL Böhme, Staatsschauspiel Dresden 2010,
auf den Bildern: Ahmad Mesgarha, Sascha Göpel, Olivia Grigolli, Mila Dargies
https://www.staatsschauspiel-dresden.de/spielplan/archive/g/gespenster/ 

 

 

 


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