11_dopöbalade - 03:33

Erwin Leder: Rezitation

Heinz Jiras: Akkordeon

 
dopöbalade Doppelballade

faliabts eich oesa, wo s nua kent s,
haud s eich aud batis, randewus,
es drescht s eich d schedln ei zun schlus!
den jeda, dea wos si faliabt
benimt se eaga ois a noa.
sei aungliacht hod faluan sogoa
da simson, und sei weib dazua.
wos, oiso, hot des fia r an zweck?
wos aussaschaiud is nua a drek.
drum faungt s fonhausaus glei nix au,
den unfaliabt seit s bessa drau!

Verliebt euch also, wo ihr nur könnt,
begebt euch auf Parties, Rendez-vous,
ihr drescht euch die Schädeln ein zum Schluss!
Denn jeder, welcher sich verliebt,
gehabt sich dümmer als ein Narr.
Sein Augenlicht verlor sogar
Simson, und seine Frau dazu.
Was, also, hat das für ein´ Zweck?
Was schaut heraus, es ist bloß Dreck.
Drum fangt von vornherein nichts an,
denn unverliebt seid ihr besser dran!

da r oafäus hiot de leia gschbüd
und xunga hod a r und flötiad -
ea hod s gewiss ned nötech kobt,
das ea im hades umschbazziad.
wos hod s eam gnuzt? an grossn schmoan!
nazissuns, kent s n ee den noan,
is on an brunan einegfoen,
ea woa en s eigne büd faliabt,
ka wunda, das ma dafon schdiabt.
drum faungt s fonhausaus glei nix au,
den unfaliabt seit s bessa drau!

Orpheus spielte die Leier
und sang und flötete -
er hatte es gewiss nicht nötig
dass er im Hades herumspazierte.
Was nütze es ihm? Ganz und gar nichts.
Narzissus, ihr kennt doch diesen Narren,
fiel in einen Brunnen,
ins eigene Bild war er verliebt,
kein Wunder, dass man davon stirbt.
Drum fangt von vornherein nichts an,
denn unverliebt seid ihr besser dran!

da dopfare sardanapäu,
der wos gaunz greta eigschdegt hod,
dea woa - so - seea auf d weiwa gäu,
das ea r oes frau se hod fakleit.
da könech dafid schaud amoe
en s bod und sicht de bazeba
wia sa se d schenkln eigööd hod,
drauf woa eam ka schus buifa wead ,
den eazzbrofet, sei hea und got.
drum faungt s fonhausaus glei nix au,
den unfaliabt seit s bessa drau!

Der tapfere Sardanapal,
der sich ganz Kreta einverleibt,
war so sehr auf Frauen geil,
dass er als Weib sich gar verkleidete.
König David schaute einmal
in sein Bad und erblickte Bathseba,
wie sie ihre Schenkel ölte,
darauf war ihm kein Schuss Pulver wert,
dem Erzpropheten, sein Herr und Gott.
Drum fangt von vornherein nichts an,
denn unverliebt seid ihr besser dran!

da r ammon, dea hod, uneahöad!
sei schwestal, de tamar fanoscht,
de bluadschaund hod eam weneg gschdead,
jedoch des foik woa r überroscht.
und dea herodess, one schmee,
hod fia r an anzeng striptisdaunz
mi n kopf fon sangt johannes zoed,
blos fia r a wogln mi n bopoo -
doch hintnoch woa r a goa ned froo.
drum faungt s fonhausaus glei nix au,
den unfaliabt seit s bessa drau!

Ammon hatte, unerhört!,
sein Schwesterchen Thamar begattet,
die Blutschand hatte wenig ihn gestört,
jedoch das Volk war überrascht.
Und Herodes, das ist keine Lüge,
zahlte für einen einzigen Stripteasetanz
mit dem Kopf des Heiligen Johannes.
bloß für ein Wackeln mit dem Po -
doch nachher war er gar nicht froh.
Drum fangt von vornherein nichts an,
denn unverliebt seid ihr besser dran!

und a fon mia, mia r oamen söö,
dazöl i jezt, s is zeit dazua,
den mi haum s bragt wia d wesch aum fluss,
i schdreid s ned o, a so a nuss
hod no kaa mendsch mia z beissn gem
in gaunzn lem wia de katrin...
mei guada hawara noäl
hod gschrian: jezt is a endlich hin,
nochdem s mi depat droschn haum.
drum faungt s fonhausaus glei nix au,
den unfaliabt seit s bessa drau!

Und auch von mir, mir armen Seele,
erzähl´ ich jetzt, ´s ist Zeit dazu,
denn mich drosch man wie die Wäsch´ am Fluss,
ich streit ´s nicht ab, eine so harte Nuss
gab noch kein Mensch zu beissen mir
im ganzen Leben wie Catherine ...
Mein ach so guter Freund Noel
schrie: jetzt ist er endlich hin,
nachdem sie mich blöd gedroschen haben.
Drum fangt von vornherein nichts an,
denn unverliebt seid ihr besser dran!

es hüft nix: soit a junga bua
auf lebmszeit de liab entbean,
so ged a liawa heid no schdeam
oes zauwara in feia drin...
jo, d weiwa song an jedn meea
oes wia da koda fon friseea.
und droztem soit ma jedn haun,
waun ea den madln duad fadraun,
egal op s blond san oda braun.
drum faungt s fonhausaus glei nix au,
den unfaliabt seit s bessa drau!

Es hilft nichts: soll ein junger Mann
auf Lebenszeit der Lieb´ entbehren,
so geht er lieber heut´ noch sterben
als Hexer auf den Scheiterhaufen.
Ja, Frauen erzählen jedem mehr
als der Kater vom Friseur.
Und dennoch müsst´ man jeden hauen,
schenkt er Weibern sein Vertrauen,
gleich, ob sie blond sind oder braun.
Drum fangt von vornherein nichts an,
denn unverliebt seid ihr besser dran!