05_entgegnung aunan franc gontier - 03:33 Erwin Leder: Rezitation, Gesang Heinz Jiras: Akkordeon, Chor Komponist: Rudolf Hauptmann - Nur a Göd, nur a Göd (nur das Geld, nur das Geld) |
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entgegnung aunan franc gontier | Entgegnung an Franc Gontier |
auf an wachn daunanboista sizt a blada pfoff und bazt se. in kamin brend gmiadlech s feia und de zimawend rundum san med seidn ausschdaffiad. nem eam ligt de sidonii: weis und zoat, a glote haud, riachad wia r a rosa pfiasech... so hob i de zwaa daschaud duach an schboed fon eanan fenzta! dog und nocht haun s weamut trunkn, glocht und gschmust haum s, gschbüd und bleld - nokat, das s as bessa gschbian - do is mia r a liacht aufgaunga. head s jezt zua, wos ii eich sog: glicklech bisd mua r auf da wöd, schwimst en recht an hauffm göd! |
Auf einem weichen Daunenkissen räkelt sich ein feister Pfaffe, Im Kamin brennt gemütlich das Feuer, und die Zimmerwände rundum sind mit Seide ausstaffiert. Neben ihm liegt Sidonie: weiß und zart, die glatte Haut duftend wie ein rosa Pfirsich... so erspähte ich die beiden durch einen Spalt ihres Fensters! Tag und Nacht tranken sie Wermut, sie lachten und schmusten, spielten und trieben Unsinn - nackt, damit sie es stärker spüren. Da ging mir ein Licht auf. Hört mich an, was ich euch sage: glücklich bist nur auf der Welt, schwimmst in einem Haufen Geld! |
waun aa jezt da franc gontier und sei freindin, de helaine, auf a fridlex laundlem stengan, zwifö kifön, schnidlauch, gnofö, fon den wos a faune kriagn, sog i drozzdem (one z schdenkan), das ma r eana saure müle, d zwifösupm und dea gnofö ned besondas eigee ded! woitn s extra noo dazön, das ma hinta d rosnschdaudna bessa schloft oes wia r auf boista, miast e lochn - sechts: i frog eich, soi ma soo sei zeid fadandln? glicklech bisd mua r auf da wöd, schwimst en recht an hauffm göd! |
Wenn auch jetzt der Franc Gontier und seine Freundin, die Helaine, auf ein friedliches Landleben aus sind, Zwiebel kauen, Schnittlauch, Knoblauch, von welchem sie Mundgeruch bekommen, sage ich dennoch (ohne zu stänkern), dass mir ihre saure Milch, Zwiebelsuppe und der Knoblauch nicht besonders munden würden. Wollten sie gar noch erzählen, dass man hinter Rosenbüschen besser als auf Kissen schläft, müsst´ ich lachen - seht: ich frag´ euch, soll man so seine Zeit vergeuden? glücklich bist nur auf der Welt, schwimmst in einem Haufen Geld! |
lost s as lem fon drokna brod, howan hawan wia de ressa, wossa schledan s gaunze joa! ole fegl untan himö fon baris bis babilon kentn mi kan dog ned hoedn bei dea kost, wos de zwaa kochn (ned amoi a r anzex nochtmoe!)... und waun se da franc gontier daun med seina liam helaine unta d heknresaln hiihaud, wia r i me desshoib ned aufreng, mia is wuascht und se san zfridn; mi kent s jednfois ned lokn, und drum sog i eich nua r ans: glicklech bisd mua r auf da wöd, schwimst en recht an hauffm göd! |
Lasst vom trocknen Brot sie leben, Hafer fressen wie die Rösser, Wasser schlumpen ´s ganze Jahr! Alle Vögel unter ´m Himmel von Paris bis Babylon könnten keinen Tag mich halten bei der Kost, die die zwei kochen (nicht einmal ein einziges Nachtmahl!)... Und wenn sich der Franc Gontier dann mit seiner lieben Helaine unter die Heckenröslein hinlegt, werd´ ich mich deshalb nicht ärgern, mir ist ´s gleich, und sie sind glücklich; mich könnt ihr jedenfalls nicht locken, und darum sag´ ich euch nur eines: glücklich bist nur auf der Welt, schwimmst in einem Haufen Geld! |
jeztn, herr, jezt uatäuns söwa, kum ma r auf an grinan zweig (kana soi ma desshoeb bes sei) owa schon ois glana bua how e nii wos aundas song kead, und i sog eich s nochamoi: glicklech bisd mua r auf da wöd, schwimst en recht an hauffm göd! |
Nun, Herr, urteilen Sie jetzt selbst, kommen wir zu einem Ergebnis (keiner soll mir deshalb böse sein): aber schon als kleiner Junge hörte ich nie etwas anderes sagen, und ich sag ´s euch noch einmal: glücklich bist nur auf der Welt, schwimmst in einem Haufen Geld! |